Die Berliner Mathematik konnte sich mit ihrem Exzellenzclusterantrag MATH+ in der deutschen Exzellenzstrategie erfolgreich durchsetzen. Der Forschungscampus MODAL bildet die Plattform für alle öffentlich-privaten Kooperationsprojekte im Rahmen von MATH+. Durch diese Zusammenarbeit profitiert MATH+ von den vielfältigen Erfahrungen und der Zusammenarbeitskultur des Forschungscampus. Gleichzeitig wird deutlich, dass sich Exzellenzforschung und Transferorientierung auch in der Mathematik gegenseitig ergänzen können.
Mit dem Forschungszentrum der Berliner Mathematik MATH+ entsteht ein institutionen- und disziplinübergreifender Exzellenzcluster, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Ansätze in der anwendungsorientierten Mathematik erforschen und weiterentwickeln wollen. Im Fokus stehen mathematische Grundlagen zur Nutzung immer größerer Datenmengen in den Lebens- und Materialwissenschaften, der Energie- und Netzwerkforschung oder den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, neben wissenschaftlichen Fortschritten auch technologische Innovationen und ein umfassendes Verständnis sozialer Prozesse zu forcieren. MATH+ wurde von den drei großen Berliner Universitäten – Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und Technische Universität Berlin – gemeinsam beantragt und bindet das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik sowie das Zuse-Institut Berlin konzeptionell wie strukturell ein. Es schreibt die Erfolgsgeschichten des renommierten Forschungszentrums MATHEON und der Berlin Mathematical School fort, die seit 2006 durch die Exzellenzinitiative gefördert wird.
Neben den auf Grundlagen ausgerichteten Forschungseinheiten wird MATH+ sogenannte Transfereinheiten aufbauen, die auf die Übersetzung von Forschungsergebnissen in Industrie und Gesellschaft ausgerichtet sind, hauptsächlich durch die Entwicklung von Prototypen oder Demonstratoren. MATH+ – Projekte in solchen Einheiten werden durch assoziierte Projekte ergänzt, die von Seiten privater Kooperationspartner finanziert werden, typischerweise aus der Industrie. Transfereinheiten zielen dabei nicht auf Auftragsforschung ab, sondern jedes einzelne Projekt muss eine grundlegende Forschungsfrage in seinem Kern haben, die zur Gesamtagenda von MATH+ passt.